Ein Bericht von Jon Michael Winkler
Ankommen
Am Morgen herrscht ein geschäftiges Treiben im ganzen Tagungshaus. Immer mehr Teilnehmende treffen ein, stellen sich vor und begrüßen sich untereinander. Massageliegen werden hereingebracht und verstaut, Kaffee und Tee gekocht, begleitet von fröhlichen Plaudereien und spontanem Lachen. Schließlich haben sich alle an ihren Plätzen im Raum eingefunden und Thomas eröffnet in seiner sympathischen, unprätentiösen Art die Versammlung und verschafft einen kurzen Überblick über den Tagungsverlauf, dessen erster Punkt eine kurze Selbstvorstellung der Teilnehmenden ist.
An dieser Stelle geht ein großer Dank an Thomas Neymeyer, der seit vielen Jahren ein wundervoller Veranstalter des Treffens für alle Praktiker in Süddeutschland ist.
Spannende Geschichten in der Vorstellungsrunde
Natürlich fällt nicht jede Selbstdarstellung ganz so kurz aus, aber das scheint auch keinen wirklich zu stören. Zu spannend sind die Geschichten über die individuellen Wege hin zum Jin Shin Jyutsu. Mich berühren diese persönlichen Berichte sehr und ich freue mich, selbst ein Teil dieser wunderbaren Gemeinschaft sein zu dürfen, die die vielschichtigen Anwendbarkeit und Wirksamkeit des Jin Shin Jyutsu ins öffentliche Bewusstsein tragen. Und daran wird eifrig gearbeitet. Vorschläge aus dem Plenum werden gerne gehört und diskutiert.
Strömen zu dritt
Nach dieser Vorstellungsrunde freuen sich alle Teilnehmenden auf das gegenseitige Strömen, um die aufgenommenen Eindrücke und Informationen verdauen zu können und sich ganz und gar auf die allem zugrundeliegenden Harmonie einschwingen zu können. Schnell sind die Tische beiseite geschoben und die Liegen aufgebaut, nach und nach finden sich Dreiergruppen zusammen, die letzten Stimmen verstummen allmählich und konzentrierte Entspannung macht sich breit. Sichtlich genießen alle die halbe Stunde auf der Liege und das Strömen durch die fachkundigen und einfühlsamen Hände an sich und freuen sich genauso an der Liege sitzend, die gleiche Wohltat erweisen zu können. Entspannt und erfrischt geht es nach diesen 90 Minuten in die Mittagspause.
Vortrag über Morbus Parkinson
Und schon geht es wieder weiter – Thomas hat einen sehr informativen Vortrag zum Thema „Morbus Parkinson“ vorbereitet. Nach der Multiplen Sklerose ist Parkinson die zweithäufigste neurodegenerative Krankheit der Welt, allein in Deutschland leiden 400 000 Menschen an ihr. Jin Shin Jyutsu bietet eine ganze Palette an Vorsorge- und Unterstützungsmöglichkeiten.
Hier einige Vorschläge:
die Herz- und Leberfunktionsenergie, Ströme, die den Nacken klären, wie Dünn- und DickdarmFE, die 11,12,4,3-Anwendung und der spezielle Nackenstrom, aber auch die 10er-Anwendung u.v.m.
Und über „Post- Covid“
Ein weiteres, ebenso vielschichtiges Betätigungsgebiet finden der Praktiker und die Praktikerin bei einem aktuellen Befund als „Erbe“ der vergangenen drei Jahre: das Post-Covid-Syndrom. Dazu hat Anja Bettina Hell, approbierte Ärztin und Naturheilpraktikerin mit Schwerpunkt JSJ, einen sehr klar strukturierten, wissenschaftlich aufgebauten Vortrag vorbereitet. In seinem Verlauf beleuchtet sie die Definitionen des Post-Covid, die zeitlichen Abläufe seiner Entwicklung und übliche Behandlungen in der Schulmedizin.
Aus der Sicht des Jin Shin Jyutsu
Aus dem Blick des JSJ sehen wir bei dieser Wirkungskette im Prinzip alle 5 Tiefen betroffen, wobei die entzündlichen Prozesse (5. Tiefe) der signifikante Ausgangspunkt sein dürfte, den wir als Kopf des Menschen im Lendenwirbelkreis betrachten können. So ist es wichtig die NierenFE (4. Tiefe – Autoimmunerkrankungen) zu stärken, dass sie die HerzFE nicht behindert und die Lungenfunktion (2.Tiefe), dass sie das Herz energetisieren kann. Die MilzFE (Immunsystem) darf die 5. Tiefe nicht blockieren und die LeberFE (Fatigue) muss sie unterstützen, damit alles wieder ins Lot kommen kann. Das muss bei der Vielzahl an Symptomen aber in jedem Einzelfall neu betrachtet und austariert werden.
Wie schon Thomas nach seinem Vortrag, wird auch Anja Bettina mit herzlichen Applaus der Versammelten für ihre gelungene Darstellung des Themas bedacht.
Abschied und Ausblick
Die Zeit ist bei allem inzwischen so schnell fortgeschritten, dass wir den köstlichen Kuchen zum Kaffee nebenbei zu uns nehmen mussten, sodass für das nächste Treffen schon angeregt wird, die Veranstaltung auf eineinhalb Tage auszuweiten, da es noch einiges zu besprechen gibt und mehr Zeit zum Austausch untereinander als gewinnbringend gesehen wird.
So löst sich alles in einer geschäftigen, aber unaufgeregten Atmosphäre mit ein paar herzlichen Abschiedsworten und Umarmungen auf und die vorher Anwesenden zerstreuen sich wie ein flüchtiger Spuk in alle Winde. Doch macht mich das keineswegs traurig, denn ich weiß, dass über ganz Süddeutschland verteilt diese Menschen wieder unterwegs sein werden, um mit Ihren Händen, geführt von Herz und Hirn, zahllosen anderen Menschen Gutes angedeihen zu lassen – und ich darf einer von ihnen sein.