von Eika Bindgen
Als ich vor 10 Jahren meinen Wohnsitz nach Süddeutschland in die Gemeinschaft Schloss Tempelhof verlegte, nahm ich die jahrelangen guten Erfahrungen mit Ström-Gruppen aus dem Norden mit und lud das erste Mal nun ortsunabhängig Praktikerinnen aus ganz Deutschland ein, eine ganze Woche miteinander zu verbringen und die Erfahrung aus den 5-Tage-Kursen zu vertiefen, zweimal täglich geströmt zu werden und viermal täglich andere zu strömen. Eine Übungs- und Austauschwoche, die neben dem „Urlaubseffekt“ von Entspannung und Zu-sich-kommen auch die Möglichkeit bietet, mit den Anwesenden gemeinsam ein tieferes Verständnis von sich selbst und seinen „Projekten“ zu entwickeln und diese mit „Jin Shin Jyutsu-Augen“ zu betrachten.
Ein neues Ritual entsteht
Dieser Impuls zog jedes Jahr viele Praktikerinnen an, für einige wurde es zum jährlichen Ritual, daran teilzunehmen, andere wurden inspiriert, eigene Ström-Gruppen bei sich in der Gegend zu etablieren oder eine solche Praxiswoche anzubieten. Wunderbar! So war es gedacht!
In den ersten Wochen luden wir abends zusätzlich Tempelhöfer ein, sich strömen zu lassen um noch mehr Praxiserfahrungen sammeln zu können. Dieses zusätzliche Angebot wurde sehr gerne genutzt – von beiden Seiten!
Anfänger werden mit Selbsthilfe-Kurs integriert
Und dann, in einem der ersten Jahre, wurden wir überrascht von einem Teilnehmer, der offensichtlich nicht wusste, dass die Voraussetzung zur Teilnahme an der Praxiswoche mindestens ein 5-Tage-Kurs war! In dem Moment waren wir uns einig: Wir schicken ihn nicht wieder nach Hause, sondern finden Wege, ihn behutsam zu integrieren, und er hat danach auch direkt Selbsthilfekurse und einen 5-Tage-Kurs absolviert!
Die Nachfragen von Menschen, die keinen 5-Tage-Kurs besucht hatten, aber gerne auch so eine Verwöhn-Woche erleben wollten, mehrten sich. Viele Jahre bewegte ich diese Frage, welche Lösung sich anbietet, bis mir (im 9. Jahr!) die zündende Idee kam, einen Grundlagen-Selbsthilfekurs mit einer Praxiswoche zu kombinieren.
Die nun zweijährige Erfahrung hat gezeigt, dass es für alle Beteiligten eine Bereicherung war! Und die Personen ohne Vorerfahrung waren sich einig, dass nach diesem besonderen Format von Selbsthilfekurs und erste Schritte gehen, um sich gegenseitig zu strömen, den Appetit auf mehr angeregt hat und das Interesse für einen 5-Tage-Kurs verstärkt!
Strömen auf Augenhöhe
Eine Teilnehmerin berichtet:
„Eine Woche zum Staunen mit Menschen, die Jin Shin Jyutsu gerade erst kennenlernen und „alten Hasen“. Kann das gelingen? Es kann, mit viel Offenheit der Teilnehmenden und der einfühlsamen Pädagogik von Eika. Die ganze Woche Praxis, Input, einer wachsenden Vertrautheit untereinander und mit der Kunst des Strömens. Was mich am meisten begeistert hat: die Wirkung des Strömens war nicht zu unterscheiden ob sie von „alten Hasen“ oder „Anfängern“ ausgeführt wurde. Eine Kunst auf Augenhöhe ohne Rangordnung, phänomenal!“
